Baltictour - Palanga

Es geht heute nach Litauen. Nach Palanga zum Ostseebadeurlaub. Wir fahren in zwei Gruppen auf unterschiedlichen Routen. Aber alle Wege führen ja bekanntlich nach Palanga, einer Stadt mit ca. 18.000 Einwohnern und 65.000 internationalen Touristen in den Sommermonaten. Noch nie was von gehört.
Die erste Gruppe fährt gegen 10.00 Uhr los und die zweite Gruppe, die Senioren, machen sich gegen halb zwölf auf den Weg. Die Ausfallstraßen von Riga sind nicht so toll. Weiter draußen dann geht’s gut. Die erste Gruppe pausiert in Kuldiga mit Marathonatmosphäre und die Nachzügler machen Halt auf einer Ranch. Hier gibt es ländliches Essen zu sehr zivilen Preisen und in tollem Blockhausambiente. Weiter geht es zur Grenze, die ja keine mehr ist. Zu unterschiedlichen Zeiten machen beide Gruppen dort Rast bei Kaffee und Eis und die Seniorengruppe trifft gegen 17.30 Uhr am Hotel „Grant Baltic Dunes“ als erste ein und macht Zimmer und Tiefgarage klar. Dann der obligatorische und traditionelle Einkehrschwung im Restaurant des Hotels.

Essen auf der Ranch Einkehrschwung

Aber jetzt müssen wir an den Strand. Und es haut uns um: hunderte Menschen spazieren und flanieren auf dem „Boulevard“ Richtung Strand. Auf der Kuppe der letzten Düne vor dem Strand hat man auf jeder Seite Sitzbankreihen aufgestellt und die Leute sitzen wie im Kino oder in einem großen Bus und blicken auf die baltische See Richtung Westen. Sie wollen den Sonnenuntergang genießen. Das tun wir auch, aber auf dem Dach einer Bar direkt am Strand. Fantastischer Blick, tolle Atmosphäre, nur etwas viel Wind. Rote Fahne ist oben.

die Seebrücke von Palanga Drink auf der Bar am Strand

Beim Zurückschlendern machen wir Abendbrotpause in einem super Fischrestaurant. Und beim Gutenachtbier treffen wir auf die erste Gruppe, die den Weg zum Ziel gemacht hatte und 2,5 Stunden nach uns eintraf. Nachtruhe.

nachts in Palanga

Heute ist die Kurische Nehrung unser Tagesprogramm, vorgeschlagen von der Wetterapp. Nach dem Frühstück machen wir uns mit 6 Bikes kurz nach 10.00 Uhr auf den Weg. 3 Bikes werden zurückgelassen, um 3 PKW-Stellflächen zu blockieren. Sicher ist sicher.
Als erstes Tanken. Super Preis. Erstes Land unter 2€! 1,80€, eine finanzielle Wohltat. Die Fahrt durch
Klaipėda ist nicht so spektakulär, obwohl es eine große Stadt mit 180.000 Einwohnern ist. Wir müssen zum Fährhafen und uns auf die Landzunge, die „Kurische Nehrung“, übersetzen lassen. Mit 6 € ist man dabei. Ist aber letztendlich preiswert, da wir am Abend bei der Rückfahrt merken, dass wir kein Rückticket benötigen! Am Einlass des Nationalparks kostet es pro Bike nochmals 5€. An den Straßen auf den ersten 30 km merkt man diesen Beitrag nicht.

von der Fähre sehen wir die Fähren der DFDS für die Tour nach Kiel auf der Kurischen Nehrung auf der Kurischen Nehrung

In Nida, gelegen auf der inneren Seite der Landzunge, finden wir ein Café direkt am Wasser und wir machen Pause. Das Wetter ist auch auf unserer Seite. Nach der Stärkung gibt es den Kulturprogrammpunkt: Besuch des Sommersitzes von Thomas Mann, der Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hier mit Familie die Sommer verbrachte.
Wahrscheinlich hielt er sich an den Spruch von Wilhelm v. Humboldt: „Die Kurische Nehrung ist so merkwürdig, dass man sie eigentlich ebenso gut als Spanien und Italien gesehen haben muss, wenn einem nicht ein wunderbares Bild in der Seele fehlen soll.“  - ok, nichts hinzuzufügen.

das Thomas Mann Haus das Thomas Mann Haus das Thomas Mann Haus

Jetzt zurück zur Gegenwart. Der letzte Weg Richtung Westen führt uns wieder auf die Straße nach Kaliningrad, das ehemalige Königsberg. Aber kurz vor der Grenze ist Schluss. Baken auf der Straße und ein Einfahrtverbotsschild stoppen uns. Eben Gegenwart. Also Foto und zurück zum Badestrand.

dicht an der Grenze zur russischen Exklave

Bei hochgezogener roter Fahne ist Schwimmen nicht erlaubt. Also nur Erfrischung im Flachen und ein paar ganz Mutige baden trotzdem.

Baden am Strand auf der Kurischen Nehrung

Nächster Abstecher auf unserem Rückweg ist die größte Wanderdüne Europas. Sie ist begehbar und man hat einen wunderbaren Ausblick. Aber die im Sandlauferei ist schon anstrengend.

auf der größten Wanderdüne Europas auf der größten Wanderdüne Europas auf der größten Wanderdüne Europas

 

Wir brauchen noch etwas aus dem Konsum, deshalb geht es wieder nach Palanga. Aber nichts geht mehr. Alkohol, auch Radler, nur bis 15.00 Uhr am Wochenende kaufbar. Dann eben Abendessen in einem Pub mit gutem Fisch- und Geflügelangebot. Gegen 11.00 Uhr abends wieder im Hotel und aufs Zimmer, da die Bar im Restaurant schon ab 22.00 Uhr geschlossen ist. Gute Nacht.

zurück nach Palanga zurück nach Palanga unser Hotel

Abends noch ein Spaziergang zum Musikbrunnen von Palanga.

 

Heute ist individueller Tag. Jeder macht sein Ding. Wir gehen zu fünft auf die Seebrücke am Strand. Noch ist Sonnenschein und nicht so heftiger Wind. Aber rote Fahne ist oben. Wir machen Pause in einem „Glas-Bier-Geschäft“ mit Blick auf die See. Eine Stunde Wohltat und Ruhe und ein neues, schönes Wort für Bar. Danke Norbert.

auf der Seebrücke

Wir wollen dann Richtung Park zu einem botanischen Garten. Die Wege durch die Dünen sind mit Holzsteigen ausgelegt und der Park ist sehr weitläufig, sehr gepflegt und mit einigen Anlaufpunkten angelegt. So gibt es eine kleine Kapelle, mehrere Punkte zum Verweilen, Statuen und das Bernsteinmuseum mit Rosengarten. Am Dienstag geschlossen. Vielleicht schaffen wir es noch morgen am Abreisetag. Zum Kaffee suchen wir uns ein Hotelrestaurant am Rande des Parks. Und jetzt geht der Regen los. Ca. eine halbe Stunde regnet es teilweise Blasen und wir sitzen bei einem guten und preiswerten Essen hoch und trocken. Der Rückweg zum Hotel führt uns zu „unserem“ Konsum, wo wir noch Getränke besorgen. Nun ist auch mal Zeit für eine Pause. Zum Abendessen sind wir wieder 9 und unser Weg führt zum gleichen Restaurant wie zum Kaffee. Weil preiswert und gut. Gegen 10.00 Uhr abends im Hotel und Ausklang und Auswertung und Vorbereitung der Abreise am nächsten Tag im Innenhof der Hotelanlage.

in den Dünen Schloßpark im Botanischen Garten mit Bernsteinmuseum

Abfahrtstag. Packen, aufladen und bis 12.00 Uhr aus dem Hotel. Plötzliche Idee: wenigsten noch einmal in der Ostsee baden gehen. Und bei vielleicht 19 °C ist es sogar ein angenehmes Gefühl. Jetzt aber Beeilung und los mit Packen und Aufladen. Die Seniorengruppe möchte noch ins Bernsteinmuseum. Die andere Gruppe fährt gemütlich Richtung Kleipeda. Zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr wollen wir uns dann in der Stadt, in der Nähe des Fährhafens treffen. Das Museum zeigt die Entstehung von Bernstein, seine Geschichte, Gewinnung und kulturelle und industrielle Anwendung. Das Museum hat ungefähr 20.000 Exponate.

auf dem Weg ins Wasser im Bernsteinmuseum im Bernsteinmuseum im Botanischen Garten

Nach einem letzten Eis in Palanga geht die Reise weiter nach Klaipėda in die Memelburg, einem Museum über die Geschichte der Besiedlung von Memel, jetzt Klaipėda.

in der Memelburg in der Memelburg in der Memelburg

Kurz nach 18.00 Uhr fahren wir alle zum Fährterminal und stellen uns zum Check-In an. Dann rein in die Fähre nach Kiel. Bisher hatte alles bei allen Fähren geklappt. Jetzt bei der DFDS-Fähre wird es chaotisch: Keine klare Einweisung, keine Crewmitglieder in Sicht. So wirren wir uns ganz nach unten und finden eine Stelle mit Gurten. Plötzlich ist jemand da und gibt laut Anweisungen, wie wir zu stehen haben, hilft aber nicht mit den Gurten. Gurte völlig anderer Bauart und nass und dreckig und nicht jeder Verschluss funktioniert. Die Einhakösen am Boden sind fest und lassen sich nur mit Gewalt und dem Bordwerkzeug von Andreas bewegen. Stress pur bei 9 Bikes. Und der Nächste wartet schon. Vom untersten Parkdeck bis in die 6. Kabinenetage nur Treppen! Kein Lift. Super. Völlig verschwitzt erreichen wir unsere Kabinen und werden überrascht. Groß und ordentlich. Norbert, als Einzelkämpfer, tauscht mit 4 von uns seine Kabine gegen eine kleinere. Toller Zug von ihm.
Nun aber zum Einkehrschwung in die „navigator´s bar“. Um 23.00 Uhr noch Treffen in der Rentnerkabine und Auswertung des Tages. Bitter nötig.

Fährfahrt
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Riga

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