Faaker See im Corona-Jahr

Nach den Prague Harley Days fuhren sechs Member unserese Chapters weiter nach Süden an den Faaker See. Die European Bike Week war wegen der COVID19 Pandemie zwar abgesagt, aber wir hatten unsere Unterkünfte nicht storniert und hofften, dass trotzdem einiges stattfinden würde. Die 200km von Salzburg bis hinter Villach hat es ununterbrochen gegossen. Der Scheitelpunkt der Tauernautobahn ist mit 1340m recht hoch und bei Regen im September dann auch schon kühl. Wir hatten wieder im Hoteldorf Seeleitn gebucht. Trotz der Pandemie standen fast vor allen Häusern Harleys, die Stimmung im Hoteldorf unterschied sich also kaum von der der vorangehenden Jahre. In Faak auf dem eigentlichen Eventgelände der HOG und der Company und auch beim Arneitz war dies gänzlich anderes. Es waren keine Händlerstände und auch keine zusätzlichen Veranstaltungszelte aufgebaut worden.

es gießt über 200km im Dorf Seeleitn direkt am Faaker See

Am Montagnachmittag endete der Regen und von nun an war das Wetter nur noch bikerfreundlich. Wir unternahmen also tolle Ausfahrten im wunderschönen Kärnten. Die Grenzen nach Slowenien und Italien überquerten wir in diesem Jahr auf Grund der unübersichtlichen Rechtslage allerdings nicht. Am Dienstag ging es entlang des Liesertals auf der Katschberg Straße nach Norden. Hinter Gmünd fuhren wir mal wieder durch die geteilte Kirche am Kreuzbichl. Die rosafarbene Kirche mit weißen Mauerabschlüssen und Ecken besteht aus zwei Gebäuden, rechts und links der alten Straße, welche von Süden über den Katschberg und die Tauern nach Salzburg führt. Östlich der Straße befindet sich der Kapellenbau mit Altarraum und Glockenturm, westlich der Straße eine zweigeschossige Galerie für die Kirchenbesucher. Gepredigt wird vom Altarraum über die Straße - mitunter auch heute noch.

die geteilte Kirche bei Gmünd der Altarraum

Weiter nördlich in Kremsbrücke biegt man von der B99 rechts ab und befährt ab Innerkrems die Nockalmstraße. Sie ist 34km lang und führt im Verlauf von 52 Kehren, kärtnerisch “Reidn”, über die “Nock´n”, die Nockberge. Die maximale Passhöhe beträgt bei der Eisentalhöhe 2042m. Die Nockalmstraße gehört zu den schönsten und abwechslungsreichsten Alpenstraßen Österreichs. Nach der Nockalm fuhren wir rauf zur Turracher Höhe und besichtigten das Edelsteinmuseum Kranzelbinder. Zum Abschluss gab es noch ein Eis auf der Burgruine Landskron und nach Rückkehr nach Seeleitn ein Bad im noch recht warmen Faaker See.

die Nockberge Wunschglocke

Am Mittwoch wollten wir mal schauen wie weit der Burgbau mit mittelalterlichen Mitteln in Friesach in den letzten Jahren vonstatten gegangen ist. Hier wird im Verlauf mehrerer Jahrzehnte nur durch tradiertes handwerkliches Können die Höhenburg “Siegfriedstein” errichtet. Alte Techniken werden wiederbelebt, verlorenes Wissen neu entdeck und wieder entwickelt. Hier kann Geschichte erlebt werden. Man kann den Gewerken beim Behauen von Steinen, beim Schmieden, Sägen, Mauern u.s.w. zuschauen.

der Burgbau zu Friesach der Wohnturm Schmied

Auf dem Rückweg besichtigten wir wieder einmal die Burg Hochosterwitz. Die Entstehungszeit der Burg ist um 860. Der älteste Teil der erhaltenen Burg stammt aus dem Jahre 1540. Seit 1541 ist die Burg im Besitz der Familie Khevenhüller, zunächst als Lehen, seit 1561 als Eigentümer. Zwischen 1570 und 1586 erhielt sie die jetzige Form. Man erreicht die Burg über den durch 14 Tore bewehrten Burgweg oder bequemer über einen außen angebrachten Lift, der 1993 in Betrieb genommen und 2017 erneuert wurde. Die Steighöhe beträgt 124m. Bis zu 14 Personen können in 65s befördert werden.

Burg Hochosterwitz der Lift in der Burg

Auf dem Rückweg kehrten wir am Südufer des Wörthersees wie in jedem Jahr im Seerestaurant ein. Der Kaiserschmarren hier bekommt unsere Empfehlung.

Reifnitz am Wörthersee Seerestaurant

Am Donnerstag ging es durch Maltatal die Hochalmstraße hinauf bis zur Kölnbreittalsperre. Das Maltatal wird wegen der reichlichen Wasserfälle auch “Tal der stürzenden Wasser” genannt. Die Kölnbreinsperre ist die höchste Staumauer Österreichs.

im Maltatal Kölnbreinsperre

Direkt an der Mauer ist der Airwalk angebracht. Man tritt von der Mauer aus auf die Metall-Glas-Konstruktion und blickt entlang der 200m hohen Mauer nach unten.

Airwalk mit Blick ins Maltatal
Airwalk

Zurück ging es über die Windische Höhe mit Rast und Brettljause mit Sasaka im Alpengasthof.

Brettljause Sasaka

Kurz vor Faak dann das jährliche Foto an der Eisenharley.

Corona an der Eisenharley

Und schon war es wieder Freitag. Jetzt waren wir eine Woche unterwegs. Nochmal beim Dealer in Klagenfurt vorbei geschaut.

beim Dealer in Klagenfurt

Danach nochmal auf die Burgruine Landskron hoch. Dieses Mal mit Besuch einer Flugschau in der Adler-Arena. Wir sahen Stein-, See- und Weißkopfseeadler, Geier, Raben, Milane u.s.w. Danach gab es natürlich wieder Eis.

der Steinadler - das Wappentier Österreichs die Adlerarena Weißkopfseeadler

Am späteren Nachmittag das letzte Bad im Faaker See in diesem Jahr.

bei uns am See und im See

Samstag früh traten wir dann schon wieder die Heimreise an mit Übernachtung im Hotel Wutzler in Miesitz bei Triptis. Wir wurden super nett empfangen und mittels “Safety-Car” zum Parkplatz gewiesen. Natürlich erhielt jeder der Besatzung einen der begehrten Müritz Chapter Pins. Wiedereinmal war der letzte Abend lustig und schön. Am Sonntag sind alle gut zu Hause angekommen. Wir waren uns einig, es war gut, trotz Corona am Faaker See gewesen zu sein.

Safety-Car zu Hause

geschrieben, wie erlebt: Andreas

Mehr Fotos gibt’s in der Galerie.

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